Programm für demokratisches Handeln und gegen Extremismus

Gut Gemacht - Good-Practice-Guide

Der vorliegende Good-Practice-Guide zeigt die unterschiedlichen Strategien und Herangehensweisen der Mitarbeiter*innen der Projekte im Programmbereich 1B aus der zurückliegenden Förderphase des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“.

DEMOKRATIE ENTSTEHT DURCH MITMACHEN – UND DURCH WEITERGABE GUTER PRAXIS

Gut Gemacht Camino Good Practie Guide
Gut Gemacht Camino
Aus dem Vorwort dieses Good-Practice-Guides:

Liebe Leser*innen,

als tragende Säulen eines demokratischen Gemeinwesens stehen Zusammenhalt und Teilhabe zu Recht im Titel des Bundesprogramms. Bei der Aufgabe, diese Werte im täglichen Zusammenleben mit Leben zu füllen, spielen insbesondere Vereine und Verbände eine relevante Rolle. Doch um viele Menschen im Gemeinwesen zu erreichen, ist es wichtig, auch außerhalb der eigenen (Verbands-)Grenzen zu denken und gemeinsame Vorhaben mit anderen Organisationen in der Region anzupacken. Das ist der Kern des Programmbereichs 1B, der zu Beginn der zurückliegenden Förderphase 2017 geschaffen wurde. Keine leichte Aufgabe, wie sich herausstellen sollte, denn vorgefertigte Konzepte für dieses Vorhaben waren nicht vorhanden. Nach drei Jahren gemeinsamer Arbeit ist es den Mitarbeiter*innen der Projekte gelungen, viele Beispiele guter Praxis zu schaffen. Dabei wurden nicht nur neue Wege beschritten, sondern es ging auch darum, Geduld zu haben, denn Demokratieentwicklung in ländlichen Räumen braucht Zeit und Kraft, um sich von Rückschritten nicht entmutigen zu lassen.

Dieser lange Atem hat sich ausgezahlt und dabei deutlich gemacht: Demokratieförderung lässt sich nicht wie eine To-do-Liste planen und in Teilschritten abhaken, sondern ist immer auch abhängig von den Rahmenbedingungen, die man vor Ort vorfindet. Dabei können sehr unterschiedliche Strategien und Herangehensweisen gewählt werden, wie der vorliegende Good-Practice-Guide zeigt. Diese reichen von einer Leitbild- und Wertediskussion im Verein und der Förderung lebendiger Beteiligungskultur im Gemeinwesen über die lokale Entwicklung von Angeboten politischer Bildung, die an sichtbare und handfeste Artefakte geknüpft werden, bis hin zum Aufbau und zur Begleitung von Netzwerken als „Wächter“ der Demokratie – um nur einige der hier vorgestellten Strategien zu nennen. Auch zeigen sich Unterschiede in der Antwort auf die Frage, ob eine deutliche Positionierung gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus vorrangig notwendig ist oder ob es vielmehr darum gehen soll, Räume für Teilhabe im Gemeinwesen zu schaffen und möglichst mit allen ins Gespräch zu kommen, solange diese sich auf dem Boden des Grundgesetzes bewegen.

Rückblickend kann auf jeden Fall festgestellt werden: Die so gewonnenen Erfahrungen sind ein Schatz, der gehoben und vor allem weitergegeben werden muss. Im Alltag gehen die Fortschritte oft unter, aber es zeigt sich: Die Erfolge liegen manchmal in kleinen, aber wichtigen Details. Dieser Good-Practice-Guide lässt die Mitarbeiter*innen der Projekte zu Wort kommen und beschreibt aus ihrer Perspektive die Herausforderungen, Hürden, Gelingensbedingungen und erfolgreichen Strategien der Demokratieentwicklung. Die Interviews mit den Projektmitarbeiter*innen wurden von Camino redaktionell überarbeitet und verdichtet, sodass kurze, gut lesbare Texte entstanden sind, in denen der jeweilige strategische Ansatz des Projekts deutlich wird. Dabei haben wir darauf geachtet, den entsprechenden Gesprächsduktus möglichst beizubehalten. Personenbezeichnungen im Interview wurden von uns nachträglich mit einem * versehen, sofern sich das angesprochene Beispiel nicht auf ein bestimmtes Geschlecht bezieht.

Viel Spaß beim Lesen!

Sie können den Guide als PDF hier herunterladen.