Programm für demokratisches Handeln und gegen Extremismus

Allgemeine Zahlen zur Beratung bei Z:T


Geförderte Projekte, Sparten und die Ausbildung zur Demokratieberater/-in

Geförderte Projekte



Graphik Bundesländer
Graphik Bundesländer
In den Programmbereichen 1A und 1B wurden Haupt- und Ehrenamtliche Vereinsmitglieder ausgebildet, um Beratungen im Einzelfall bei diskriminierenden Vorfällen und demokratiefördernden Maßnahmen vorzunehmen. Zwischen 2017 und 2019 wurden insgesamt 73 Projekte über drei Jahre mit bis zu 120.000 Euro pro Jahr gefördert. Neu dabei sind erstmals auch Projekte aus den ehemalig westdeutschen Bundesländern. Zudem wurden zusätzlich zu den Länderprojekten zwei überregionale Projekte gefördert. Im Programmbereich ging es darum, die Demokratieberater/-innen (1) einerseits zu befähigen mit diskriminierenden und demokratiefeindlichen Verhaltensweisen angemessen umzugehen und sich aktiv für die Stärkung demokratischer Beteiligungsprozesse im Verband einzusetzen. Darüber hinaus sollen (2) Vereins- und Verbandsmitglieder darin bestärkt werden, sich bei Problemlagen, die mit Diskriminierung und Demokratiefeindlichkeit in Verbindung stehen an die Demokratieberater/-innen zu wenden, die dann, (3) durch ihre vorherige Ausbildung, von den Demokratieberater/-innen kompetent gelöst werden. Innerhalb der Verbände und Vereine sollte das Programm darüber hinaus (4) von den Führungsebenen im Verband aktiv unterstützt werden, sodass eine langfristige demokratische Kultur auch nach der Förderung im Verband bestehen bleibt. Mehr Informationen zu den einzelnen laufenden Projekten sind im Projektfinder einsehbar.

Geförderte Sparten in den Programmbereichen



Im Programm wurden Verbände und Vereine in den Bereichen ‚Wohlfahrtspflege, Sozial- und Bildungsarbeit sowie kirchliche Arbeit‘ (36), ‚Feuerwehr, Rettungsdienste und Katastrophenschutz‘ (19), ‚Sport‘ (11) und ‚Heimatpflege und Umweltschutz‘ (7) gefördert.

Programmrelevante Fälle nach Sparten
Programmrelevante Fälle nach Sparten
Der nebenstehende innere Kreis stellt die geförderten Sparten in Prozent dar. Der äußere Ring, die in den Sparten bearbeiteten programmrelevanten Fallzahlen. Verhältnismäßig sind die meisten Beratungsfälle im Bereich ‚Wohlfahrtspflege, Sozial- und Bildungsarbeit sowie kirchliche Arbeit‘ zu finden, dies ist auch auf die generellen Schwerpunkte der Organisationen in der Wohlfahrtspflege oder der Sozialarbeit zurückzuführen: die Begleitung und Unterstützung hilfesuchender Menschen. In absoluten Zahlen sind in diesem Programmbereich auch die meisten programmfernen Beratungen durchgeführt worden. Bis jetzt ist das Beratungsangebot in den Feuerwehren, Rettungsdiensten und beim Katastrophenschutz noch nicht so stark etabliert. Auch bei der Feuerwehr, den Rettungsdiensten und beim Katastrophenschutz sind wesentlich mehr Beratungen durchgeführt worden, als in das Programm fallen. Im Sport sowie in der Heimatpflege und dem Umweltschutz halten sich die Fallzahlen die Waage.



Programmrelevante Fälle zeichnen sich aus durch ihren Bezug…
… zu Rechtsextremismus, Diskriminierung bzw. gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.
… zur Stärkung und Verbesserung von Teilhabemöglichkeiten im Verein.
… zur Bearbeitung von Konflikten, die innerhalb des Vereins angesiedelt sind.

Ausgebildete Demokratieberater/-innen



Insgesamt wurden 1.579 Berater/-innen ausgebildet. In der neuen Förderperiode kamen noch einmal 762 Menschen dazu – mittlerweile wurden also insgesamt 2341 Berater/-innen ausgebildet. Durch die Ausbildung sollen Vereins- und Verbandsmitglieder zu einer verbandsinternen Beratung und Bearbeitung von diskriminierenden und undemokratischen Verhaltensweisen und zur Etablierung diesbezüglicher Verfahren und Prozesse qualifiziert und befähigt werden. Die Ausbildung findet modular in mindestens vier Wochenendseminaren statt.

Für die Arbeit als Berater/-in ist es zunächst wichtig sich selbst für Themenbereiche wie Diskriminierung und menschenfeindliche Einstellungen zu sensibilisieren und die eigene Haltung reflektieren zu lernen. Es geht jedoch nicht nur um die Schärfung der eigenen Wahrnehmung solcher Tendenzen. Diskriminierende und fremdenfeindliche Verhaltensweisen sollen auch bearbeitet werden können, um im Konfliktfall zu vermitteln und nach Lösungen zu suchen. Hierfür eignen sich die Berater/-innen in der Ausbildung Kompetenzen zur Konfliktbearbeitung, Beratung und Moderation an. Eine ausführliche Übersicht über die Ausbildung ist hier zu finden.
Es sind in den Projekten momentan 1.344 Demokratieberater/-innen aktiv. Das liegt daran, dass immer wieder Menschen aus privaten und beruflichen Gründen ihren Wohnort wechseln. Gut bewährt hat sich deshalb auch die Ausbildung von Hauptamtlichen, da diese an den verbandsinternen Schnittstellen Veränderungsprozesse anstoßen und neue Impulse auch auf übergeordneten Ebenen setzen können.

Die Etablierung der Demokratieberater/-innen in den Vereinen und Verbänden braucht Zeit. So muss das Beratungsangebot erst einmal bekannt gemacht werden und die Mitglieder der Organisationen müssen Vertrauen zu den Berater/-innen aufbauen. So ist das Beratungsangebot in den Verbänden, die schon vor 2017 gefördert wurden – nach Einschätzung der Demokratieberater/-innen – bereits besser verankert als in den ab 2017 geförderten Verbänden und Vereinen, wie in der folgenden Grafik zu sehen ist.
Verankerung des Beratungsangebots im Verband
Verankerung des Beratungsangebots im Verband