Entschlossen weltoffen - Gemeinsam für Demokratie und Respekt im Sport
Die neue Broschüre „Entschlossen weltoffen!“ des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen zeigt einfache Wege auf, um als Verein oder Person gestärkt gegen Menschenverachtung im Sport Position zu beziehen.Text: Michael Stephan | LSB NRW-Verbandsmagazin „Wir im Sport“ | Ausgabe 1/2020
Es ist klar: Auch im Sport als Spiegel der Gesellschaft werden Menschen wegen ihrer Herkunft, Religion, Hautfarbe oder sexuellen Orientierung ausgegrenzt, beleidigt oder gar bedroht. Doch wer dagegen aufstehen will, weiß oft nicht, wie er oder sie sich verhalten soll (oder hat Angst vor unangenehmen Reaktionen). Hier setzt die Broschüre „Entschlossen weltoffen!“ an. Sie will nicht mit dem moralischen Zeigefinger anklagen, sondern hilft, einzubinden statt auszugrenzen. Sie macht Mut und vermittelt, wie Einzelpersonen oder Vereine gestärkt agieren können, um Diskriminierung und Demokratiefeindlichkeit entgegenzutreten. Das Besondere: Sie bezieht sich ausdrücklich auf die Erfahrungswelt des organisierten Sports und besitzt daher eine hohe Praxistauglichkeit. Auf 35 Seiten bietet sie so Fachwissen, griffige Praxisbeispiele, kurze Übersichten – und auf den Punkt gebrachte Cartoons.
„Wir wollten bewusst einen unbeschwerten Zugang zu dem Thema schaffen, obwohl es eine ernste Sache ist“, kommentiert Michael Neumann, zuständiger LSB-Referent. Neumann betont jedoch, dass es sich nicht um einen Handlungsleitfaden handelt: „Wir wollen mit dieser Broschüre zunächst einmal viele Menschen erreichen und sensibilisieren.“ Denn wer Gespür entwickelt, kann Fehlverhalten leichter erkennen und verändern.
Dennoch erfährt der Leser erste Tipps, wie er sich kompetent verhalten oder als Verein aktiv werden kann. So könnte zum Beispiel ein Schritt sein, überhaupt Position gegen verachtendes Verhalten zu beziehen. Sei es in Form einer Satzungsänderung – oder indem man zumindest anmerkt, dass man diskriminierende Äußerungen nicht teilt. Auch mit dem DIN A 3 Plakat, das der Broschüre beigefügt ist und zum download bereit steht, lässt sich unkompliziert Farbe bekennen. Motivierend sind darüber hinaus die Beispiele aus der Praxis von Vereinen und Verband. Sie verdeutlichen, wie Herausforderungen erfolgreich gemeistert und Unterstützung erfahren wurde!
Link zum Kurzinterview mit Michael Neumann im LSB NRW e-Magazin
Das habe ich doch nicht ernst gemeint
Wo für die einen der Spaß anfängt, hört er für die anderen auf. Menschenverachtendes und demokratiefeindliches Benehmen – sei es im Verein oder Verband, beim Spiel oder im Clubhaus – ist nicht immer sofort zu erkennen. Es geschieht manchmal wie nebenbei und hinterher heißt es dann: „Das habe ich doch nicht so gemeint“. Sogar sich selbst gegenüber ist man bisweilen blind, denn Vorurteile wirken oft unbewusst. Schaden richten sie dennoch an. Mit der Broschüre erhalten Leser einen guten Zugang in die Zusammenhänge des Themas. Wer tiefer einsteigen will oder akut von einem Vorfall betroffen ist, der findet Ansprechpartner, Empfehlungen für Infoveranstaltungen und Workshops. Mit der Teilnahme an Qualifizierungen, wie dem Haltungstraining oder KURZ und GUT-Seminar, kann man sich darüber hinaus eine besonders sichere Grundlage schaffen. Ein Beitrag über Rechtsextremismus im Sport und die Erläuterung des Begriffes „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit “ rundet diese gerade in der heutigen Zeit wichtige Publikation ab.
Die Broschüre bezieht sich ausdrücklich auf die Erfahrungswelt des organisierten Sports und besitzt daher eine hohe Praxistauglichkeit. Sie erhalten einen Eindruck, wie Sie gestärkt agieren können, um Menschenverachtung im Sport entgegenzutreten. Damit zeigt die vorliegende Publikation des Landessportbunds NRW beispielhaft, wie Projektinhalte gut aufbereitet werden können und dient sowohl als Projektdarstellung wie auch als Handlungshilfe.
Über folgenden Link können Sie die Online-Version der Broschüre anschauen, herunterladen oder auch das Plakat ausdrucken: go.lsb.nrw/entschlossenweltoffen
Weitere Informationen: LSB NRW – Projekt "Entschlossen weltoffen!" im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“.